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26.10.2017
Nachzuchtbericht USA-Tour 2017

Erste töchtergeprüfte Bullen aus STgenetics Zuchtprogramm überzeugen

Nachzuchtbericht

Im Rahmen der diesjährigen STG Germany USA-Tour hatte unsere Reisegruppe die Gelegenheit, zahlreiche abgekalbte Töchter der ersten nachkommengeprüften Bullen aus dem STgenetics Zuchtprogramm zu sehen.
Zum Beispiel konnten die ersten abgekalbten und einige weitere hochtragende Rubicon-Töchter bei Sandy-Valley Holsteins voll und ganz überzeugen. Die Rubicons zählen laut Greg Bauer zu den besten Zweijährigen bei Sandy-Valley.

Auf dem Zuchtbetrieb Rosylane wurde Delta sehr stark eingesetzt. Hier wissen nun die frühen abgekalbten Töchter von Delta sehr zu gefallen. Er bringt bei Rosylane genau das, was dort gesucht wird: mittelgroß, genügend breit, hohe Leistung, hohe Töchterfruchtbarkeit und beste Euter.
Ausgewählte Nachzuchtgruppen wurden unserer Reisegruppe außerdem bei Mellwood vorgestellt. Zahlenmäßig konnten dort mit jeweils ca. fünf Töchtern hauptsächlich Nachkommen von den Bullen DENVER, DELTA und RUBICON besichtigt werden. Von weiteren Bullen war außerdem jeweils eine geringere Anzahl an Töchtern zu bestaunen. Die DENVER-Töchter zeigten sich hier etwas rahmiger als die Töchter seines Vollbruders DELTA. Sie waren, wie die DELTA Töchter, sehr einheitlich. Die Euter sind sehr gut aufgehängt und von passender Größe, wobei die Euter etwas volumiger sind als bei den DELTA-Töchtern, was aber bei einer Milchmenge von +2275 nicht verwundern dürfte. Insgesamt konnten wir aber ein sehr positives Bild von Denver mit nach Hause nehmen. DENVER ist tot, aber einige gesexte Portionen sind noch verfügbar.

 Rubicon-Töchter

 


  
Fotos: Andreas Ekkel

Unglaubliche RUBICON und DELTA Töchter

Sicher ist es schön, abgekalbte Töchter eines Bullen zu sehen, statt „nur“ genomische Zuchtwerte zu studieren, ABER, wenn man nur eine kleine Anzahl an Töchtern eines Bullen zu sehen bekommt, dann ist der Informationsgehalt natürlich verschwindend gering im Vergleich zu der Aussagekraft der genomischen Zuchtwerte.
Jedoch hatten Thomas Janssen (BTO) und Andreas Ekkel (STG Germany) im Rahmen der USA-Reise die Gelegenheit, eine zweitägige intensive Nachzuchttour zu machen. Dabei konnten besonders von RUBICON und DELTA große Mengen abgekalbter Färsen angeschaut werden. Und diese beiden Bullen hinterließen dabei extrem viel Eindruck!
Auf den großen Betrieben San-Dan Holsteins und Genosource hatten wir die Möglichkeit, durch die gesamten Erstkalbsgruppen zu gehen und dabei eine große Anzahl an Töchtern zu sehen und das zufällig im Vorbeigehen ohne Vorauswahl. Weitere Nachzuchttiere in geringerer Zahl konnten auf den Betrieben Farnear und Kenmore besichtigt werden.
Bei San-Dan Holsteins z.B. melken ca. 50 Rubicon-Töchter und ca. 90 Delta-Töchter. Gefühlt waren nahezu alle Färsen, die wir in den Gruppen gesehen haben, entweder Rubicons oder Deltas.
Und, um es vorweg zu nehmen: Die Qualität dieser Töchter war genauso gut wie die zuvor gezeigten ausgewählten Gruppen! Um es in einem Satz zu sagen: Einheitlich auf höchstem Niveau!

Beschreibung der Rubicon-Töchter:

Seine Nachkommen lassen sich als sehr kräftige, gut mittelgroße Färsen beschreiben, die bei hoher Milchleistung in guter Kondition stehen und den passenden Milchtyp aufweisen. Sie scheinen eine hohe Leistung ohne Probleme wegzustecken. Wir hörten nebenbei, dass aufgrund seiner Töchterinformationen mit einer Steigerung seines Leistungszuchtwertes gerechnet wird. Im Fundament und Beckenbereich sind seine Tochter einheitlich und sehr korrekt. Bei guter Breite sind die Becken passend gelagert. Das schafft genügend Platz für das Euter und ist sicher auch ein Grund für Rubicons allerbeste Fundamentvererbung. Parallel und gut in der Bewegung bei passender Winkelung und Klauenhöhe. Auch die Euter der Rubicon-Töchter sind sehr gut. Einheitlich hoch angehängt mit guter Vordereuterfestigkeit und überdurchschnittlich hohen und breiten Hintereutern. Das Zentralband ist gut ausgeprägt und die Striche sind von passender Länge. Es sind eigentlich genau die Euter, die ein Milchviehhalter wünscht, ohne das er den „Wow-Effekt“ von Schaueutern macht.


Beschreibung der Delta-Töchter:
Die Nachkommen von Rubicon sind einheitlich, aber einheitlicher als abgekalbten Delta Nachkommen geht kaum. Mittelgroße Färsen, oder im Vergleich zu den heutigen Holsteinkühen sogar eher etwas weniger als mittelgroß, dabei aber in jeder Hinsicht korrekt gebaut - einfach ausgeglichen in Körperbreite, -länge und -höhe. Während der Tour hatten wir auch die Gelegenheit, ein paar Mütter von Delta-Färsen zu sehen, und es zeigte uns, dass er seinen Stempel aufdrückt und z.B. auch bei größeren Müttern konstant mittelgroß züchtet. Anders als man von einen Mogul-Sohn erwarten würde, vererbt er eine passende Hinterbeinwinkelung (nicht zu steil). Die Hinterbeinstellung ist ausnahmslos sehr parallel und die Becken sind erstaunlich breit. Glanzpunkt ist aber die Eutervererbung, besonders aufgrund der überragenden Hintereuter und der Euterqualität insgesamt. Lediglich die tendenziell kürzeren Striche sind zu beachten.
DELTA Sperma qualifiziert leider nicht für Europa. Glücklicherweise ist ST aber in Besitz vieler Delta-Söhne. Wir sind daher froh, mit Delta-Baylor, Delta-Lambda und Delta-Pro drei Delta-Söhne anbieten zu können. Außerdem steht mit Dynamo ein Rubicon-Bruder zu Delta zur Verfügung.

Delta-Lambda:

Delta x VG-88 Numero Uno (Vollschw. von Lenny) x VG-86 Snowman x VG-87 Planet (Lila Z EX-94 Familie)
+2729 gTPI, +51 Eiweiß, +2,94 Exterieur, +3,01 Euter, +6,4 Nutzungsdauer, +1,6 Töchterfruchtbarkeit
Lambda ist der mit Abstand beste Delta-Sohn für Exterieur. Er vererbt damit auch etwas mehr Größe und Körper und natürlich überragende Euter. Weiterhin züchtet Lambda sehr ausgeglichen für Leistung (+1457 Milch mit positiven Inhaltstoffen), Fitness (alle Werte deutlich positiv) und Exterieur.

Delta-Baylor:
Delta x VG-85 Bob (Vollschwester von Cyprus) x VG-86 Numero Uno x Larcrest Crimson EX-94
+2759 gTPI, +55 Eiweiß, +7,8 Nutzungsdauer, +3,9 Töchterfruchtbarkeit, +2,29 Euter
Ähnliches Vererbungsmuster wie sein Vater Delta. Identische Fitnesswerte, etwas weniger Milch, dafür höhere Eiweißprozente. Er züchtet etwas mehr Körper als Delta und hat ähnliche Euterwerte. Bei ihm ist ebenfalls lediglich die Strichlängenvererbung zu beachten, wobei Baylor diese nicht ganz so kurz wie sein Vater macht.

Delta-Pro:
Delta x Cameron x VG-85 Freddie x VG-87 Shottle, Chief Adeen EX-94 Familie
aAa 465, +2570 gTPI, +8,6 Nutzungsdauer, 2,63 Zellzahl, +5,3 Töchterfruchtbarkeit, +952 Milch
Delta-Pro ist der höchste Delta-Sohn für Töchterfruchtbarkeit. Auch im Nutzungsdauerzuchtwert liegt er noch über seinem Vater. Er ist aufgrund seiner Fitness und seines sehr seltenen aAa von 465 ein ganz besonderer Delta-Sohn. Mit Cameron in der Mutterlinie hat er zudem ein etwas anderes Pedigree.


Bericht: Andreas Ekkel

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